Corinna Gissemann macht wunderschöne Bilder. Mit ihren liebevoll gestalteten Foodfotos und Stillleben hat sie tausende Kunden bei Fotolia* oder Stocksy United begeistert. Daher ist es erfreulich, dass sie ihr Wissen und ihre Erfahrungen teilt. Auf ihrer Facebook-Seite sind inzwischen fast 3.000 Benutzer registriert.
Ihr gerade erschienenes Buch „Food Fotografie – Leckere Bildrezepte für Einsteiger„* (oder hier beim dpunkt.verlag) habe ich mir dann gerne als Rezensions-Exemplar zukommen lassen.
Von Technik über Bearbeitung bis zu hilfreichen Tipps
Das Buch widmet sich in den ersten beiden Kapiteln den Grundlagen der Fotografie generell. Von Kamera über Objektive bis zu den verschiedenen Möglichkeiten zur Ausleuchtung eines Bildmotivs finden hier vor allem Anfänger die wichtigstens Informationen. Sogar wer mit dem Smartphone bessere Bilder als nur Schnappschüsse gestalten möchte, kann sich hier Tipps abholen.
In einem weiteren Kapital in der hinteren Buchhälfte geht Corinna Gissemann zudem auf die Bildbearbeitung (mit Adobe Lightroom) ein, wie man aus den geschossenen Bildern das Optimum heraus holt. Mit diesen Kapiteln bekommt der ambitionierte Anfänger und so mancher Fortgeschrittene das Werkzeug in die Hand, um selbst gute Bilder zu erzielen.
Für mich als Fotograf sind natürlich die anderen Kapitel wesentlich interessanter: Denn meine Foodbilder beschränken sich bisher vorwiegend auf freigestellte Früchte oder hier und da ein Kaffeebild. Die Tipps zum Bildaufbau, den Möglichkeiten zur spannenden Lichtsetzung und Motivgestaltung werden auch mir noch nützlich sein. Insbesondere hilfreich sind beispielsweise Tricks, wie sich ein Bildaufbau bereits „vorab“ gestalten lässt, bevor man dann das fertige Essen im Bild platziert.
Wer sich schon an Foodfotografie versucht hat, erlebt beim Lesen des Buches so manchen „Aha“-Moment. Haben Sie selbst auch schon ein unfreiwilliges Selbstporträt mit einem Löffel geschossen? Und wie verhindere ich, dass am Boden eines Glases das Licht von hinten das Weiss völlig ausreissen lässt? Manchmal will man die Antworten auf diese Fragen einfach nur wissen, dann sind sie oft ganz einfach umzusetzen.
Sehr spannend finde ich auch ihre Hinweise zu Bastelprojekten, mit denen sich attraktive Hinter- und Untergründe gestalten lassen sowie mit einfachen (und günstigen) Mitteln auch Tageslicht aus dem Fenster in ein scheinbar komplexes Set von Licht und Schatten verwandeln lässt. Dies dürfte vor allem auch ambitionierte Hobby-Fotografen ansprechen, die nicht gleich hunderte Euro in eine Blitzanlage investieren möchten. Und die Tipps sind natürlich auch in andere Bereiche wie Stillleben oder Produktfotografie übertragbar.
Alles in allem bietet das Buch einen umfassanden Einblick in die Arbeit einer engagierten Food-Fotografin. Man kann das Buch gut und flüssig in einem Zug durch lesen. Letztlich sollte es aber vor allem als Referenz griffbereit im Regal stehen bleiben, denn man wird immer wieder nach einer Lösung oder einem Tipp für das nächsten geplante Shooting nachsehen wollen.
Und ich freue mich schon darauf, eine der enthaltenen Übungen im Buch demnächst einmal nachzustellen.
Buchexemplar bei Corinna Gissemann gewinnen
Wer schnell ist, kann übrigens vielleicht eines der Bücher umsonst bekommen. Corinna Gissemann verlost fünf Exemplare über ihre Facebook-Seite. Teilnahme wie bei ihr beschrieben bis zum 31.10.2015 um 23:45 möglich.